Sonntag, 26. Dezember 2010

Burnout Paradise Zwischenbilanz: Die Leiden des jungen Rennfahrers


Die folgende Aussage über Bournout Paradise ist ein zwischneidiges Schwert: Das Spiel wurde bis jetzt noch nie auf natürliche Art und Weise beendet. Soll heißen, dass das Spiel es nicht geschafft hat nicht abzustürzen. Das einzig Positive, was man dieser Tatsache abgewinnen kann, ist, dass Bournout Paradise (wenn es denn mal läuft) einen Heidenspass macht und den Spieler nie auch nur ansatzweise ans Aufhören danken lässt. Denn das englische Studio Criterion Games hat mit Burnout Paradise einen astreinen Fun-Raser geschaffen, der wirklich rundum gelungen ist - Bis eben auf die Tatsache, dass das Spiel auf dem Testrechner etwa alle halbe Stunde den Dienst quittiert.
Aber nun zu erst einmal zum Spiel allgemein: Es bietet zum ersten Mal in der Burnout-Serienhistorie eine frei befahrbare Open-World Spielewelt (Die namensgebende Stadt Paradise City). Rennen werden hier im Gegensatz zu den Need for Speed Pendants ohne Streckenbegrenzung ausgetragen. Das sorgt einerseits für einen deutlich höheren Anspruch an die Konzentration des Piloten andernfalls vor allem zu Beginn des Spiels für einen ungewohnt hohen Frustfaktor. Denn wer nicht ständig die Minikarte im Blick behält verpasst gerne mal die rennentscheidende Abzweigung. Und das passiert anfangs im Eifer des Gefechts leider deutlich zu häufig. Sobald man die Stadt aber einmal einigermaßen intus hat stellt die offene Streckenfürung kein Problem mehr da und bringt ein zusätzliches Element in die Rennen. So nutzen erfahrene Paradise City Touristen geschickt Abkürzungen und lassen die Gegner nur ihr Heck sehen. Was allerdings fehlt, ist eine sinnvolle "Teleportier"-Funktion. Egal in welcher Ecke der Spielewelt sich der Spieler auch befindet: Will er an einen anderen Punkt in Paradise City muss er dort hin fahren. Praktisches "Beamen" wie man es aus Need for Speed oder Test Drive Unlimited kennt, gibt es hier nicht. Was dem Erkundungsdrang auch in gewisser Weise schadet sind unschöne Ladezeiten beim Fahren. Da friert das Spiel einfach für 10 Sekunden ein und ein "Lade" Symbol erscheint. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern entscheidet in manchen Situationen auch über Sieg und Niederlage. So etwas darf bei 3 Gigabyte Ram nicht vorkommen.
Burnout verpackt seine Singleplayerkampagne in einer Jagd nach immer neuen Lizenzen. Der Spieler startet mit einer E-Lizenz und schaltet durch Siege bei den zahlreichen über die Stadt verteilten Events neue Lizenzen frei. Von jeder Ampel im Spiel lässt sich ein solches Rennen starten. Einfach kurz die Räder durchdrehen lassen und ab geht es ins Vergnügen. Rennmodi bietet Paradise zu genüge. Egal allerdings ob im klassischen Rennen von A nach B mit oder ohne Gegner, Stuntwettbewerben oder dem an die Crash-Schlachten aus Flatout erinnernden Road-Rage-Modus: Die Freude die bei Freude, die bei den Events dominiert ist mit weitem Abstand die Schadenfreude: Wenn ein anderer Fahrer nach einem Rammstoß mit voller Geschwindigkeit in der nächstgelegenen Mauer landet, die Kamera in die Nahaufnahme zoomt und sich das ehemals ansehnliche Gefährt in Sekundenbruchteilen in Zeitlupe zu einem Schrotthaufen verwandelt, dann freut sich das Spielerherz.
Zumal Burnout seine Rennen auch großartig in Szene setzt. Die aggressiven K.I. Gegner drängeln was das Zeug hält und fabrizieren auch untereinander den ein oder anderen Blechschaden. Soundtechnisch wird das natürlich entsprechend gefeiert. Außerdem bietet Burnout ein beispielloses Geschwindigkeitsgefühl. Durch den gezielten Einsatz von Verwischeffekten entsteht ein Tunnelblick beim Spieler, an dem sich viele Rennspiele ein Beispiel nehmen könnten. Auch allgemein kann das Spiel grafisch überzeugen: Das großartige Schadensmodell und die detaillierten Fahrzeuge ergeben mit dem schmucken Paradise City und hübschen Umgebungseffekten ein stimmiges Gesamtbild. Einzig an optischer Abwechslung fehlt es im Paradies ein bisschen. Hier dominieren Grautöne und auch die Landschaft und die Architektur hat man schon variantenreicher gesehen. Criterion beweist aktuell mit Need for Speed Hot Pursuit, dass es deutlich besser geht. Trotzdem ist Burnout Paradise ein fantastisches Rennspiel – Wenn, ja wenn da nicht die technischen Probleme. Das Spiel schläft bei Ladepausen ein und will nicht mehr erwachen. Dann hilft nur die Notbremse über Alt+F4 oder den Task-Manager. Doch auch solche Brachialvarianten helfen in Extremfällen nichts mehr; manchmal ist ein Systemneustart. Und das ist dann ungefähr genauso frustrierend, wie als würde dieser Artikel einfach so aufh

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